Das Urheberrecht gibt es schon seit Hunderten von Jahren, was zweifellos der Entwicklung neuer Technologien zugute kam. Um neue Produkte zu entwickeln, wenden Hersteller enorme finanzielle und zeitliche Ressourcen auf. Wenn das Urheberrecht nicht geschützt ist, können „Piraten“ leicht die Arbeit von Produzenten ausnutzen und die teure Entwicklungsphase umgehen. In einer solchen Situation gewinnt immer derjenige, der kopiert, was aus offensichtlichen Gründen nicht zugelassen werden kann, da dies den Fortschritt stoppt.

Das Phänomen der Replica Uhren ist im Zusammenhang mit der Urheberrechtsproblematik durchaus interessant.

Vor zehn Jahren achteten Hersteller von Luxusuhren nicht auf Fälschungen. Kenner und Sammler von Armbanduhren bezeichneten Repliken verächtlich mit dem Spitznamen Stranduhr.

Heutzutage gibt es in der Presse ziemlich oft in den Nachrichten Artikel über die Zurückhaltung gefälschter Uhren durch den Zoll, was darauf hinweist, dass dieses Problem die Hersteller beunruhigt.

Verfolgt man die Presse, wird deutlich, dass dieses Problem vor allem Hersteller von Massenmarken wie Rolex, Breitling und Co. beschäftigt.

Der Preis solcher Uhren variiert hauptsächlich zwischen fünf und zehntausend Euro und sie werden sehr oft von Replica Herstellern kopiert.

Warum werden diese Marken meistens kopiert? Es scheint, dass das Kopieren teurerer Modelle wie Girard Perregaux, Glashütte, Jaeger Lecoultre rentabler ist, da sie viel teurer sind.

Tatsache ist, dass diese Hersteller bis heute Uhren in Handarbeit herstellen und für jedes Modell eigene Mechanismen entwickeln, die nur für dieses Modell geeignet sind.

Es ist einfach nicht möglich, solche Uhren für angemessenes Geld originalgetreu zu kopieren.

Auf dem Markt gibt es bedingte Nachbauten dieser Uhren, die man aber nur aus der Ferne mit dem Original verwechseln kann. Solche lächerlichen Kopien kümmern sich natürlich nicht um Hersteller.

Eine andere Situation bei Herstellern beliebter Modelle.

Nehmen wir als Beispiel die Breitling Navaitimer: Die Uhr ist aus gewöhnlichem Stahl gefertigt, ausgestattet mit einem Schweizer Standardwerk ETA 2850 und Saphirglas. Uhren kosten zwischen fünf und zehntausend Euro.

Nehmen wir zum Vergleich eine Breitling Navitimer Replica des chinesischen Top-Replik-Herstellers Noobfactory.

Die Replica Breitling Navitimer besteht aus dem gleichen Stahl wie das Original, hat das gleiche Saphirglas und ist mit dem gleichen Uhrwerk ausgestattet. Der Preis einer solchen Uhr liegt bei etwa 500 Euro.

Natürlich Zuverlässigkeit von Breitling Uhren deutlich höher als bei einer Kopie, aber der zehnfache Preisunterschied lässt einen staunen.

Also wir zahlen Tausende Euro an den Inhaber des Urheberrechts für eine Uhr, die vor 40 Jahren entworfen wurde.

Bei diesem Beispiel ist es eine Überlegung wert, ob in diesem Fall Urheberrechte zum Fortschritt beitragen oder ihn bremsen und Tausende von Euro aus Ihrem Portemonnaie pumpen.